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Der aktuelle Test von Privaten Krankenversicherungen durch die Zeitschrift Finanztest hat fünf Testsieger mit der Note “sehr gut” und 29 Angebote mit der Note “gut” hervorgebracht.

 

Doch unabhängig von den sehr unterschiedlichen Angeboten urteilten die Tester mit Blick auf einen Vergleich zwischen privater und gesetzlicher Krankenversicherung: Quasi ungesehen lohnen sich private Policen nur für Beamte. Gut Verdienende Angestellte und Selbständige müssen genauer hinschauen und die verschiedenen Alternativen intensiv vergleichen.

 

Beamte erhalten hohe Zuschüssen vom Staat

 

Dass Beamte mit einer Privaten Krankenversicherung uneingeschränkt gut fahren, hat gleich mehrere Gründe: Beamte erhalten vom Staat als ihrem Arbeitgeber nicht nur jeden Monat die Hälfte der Beiträge erstattet (Arbeitgeberanteil), sondern häufig auch großzügige Zuschüsse für die Versicherung ihres Ehepartners und von Kindern.

 


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Darüber hinaus übernimmt der Staat bei Beamten einen Teil der Behandlungskosten, in der Regel die Hälfte. Staatsdiener können deshalb beim Abschluss einer Privaten Krankenversicherung nur die Hälfte der Leistungen versichern. Das drückt die Beiträge: Beamte zahlen bei den getesteten Versicherungen je nach Anbieter Tarife von nur 196 bis 291 Euro im Monat.

 

Angestellte erhalten gute Leistungen – aber die haben ihren Preis

 

Angestellte, die mit ihrem Monatsgehalt über der Beitragsbemessungsgrenze von 4452,50 Euro liegen und eine Private Krankenversicherung abschließen (sie müssen nicht!), kommen in der Regel nicht in den Genuss solcher Wohltaten ihres Arbeitgebers. Sie erhalten lediglich den Arbeitgeberzuschuss von maximal 295,65 Euro im Monat. Wer also für seine Private Krankenversicherung mehr als 591,30 bezahlt, muss mehr als die Hälfte seiner Krankenversicherungskosten selbst tragen.

 

Dafür bekommen sie bei einer Privaten Krankenversicherung in der Regel deutlich bessere Leistungen als bei einer gesetzlichen Kasse. Noch dazu können ihnen aufgrund gesetzlicher Vorhaben einmal zugesagte Leistungen nicht wieder gestrichen werden. Im Gegensatz dazu wurden im gesetzlichen System in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Leistungen gekürzt.

 

Auf der anderen Seite mussten und müssen Privatversicherte damit leben, dass ihre Beiträge regelmäßig deutlich steigen können. Das Urteil der Tester lautet deshalb: Die Private Krankenversicherung lohnt sich häufig nur für sehr gut verdienende Angestellte und wohlhabende Menschen.

 

Prüfe, wer sich ewig bindet – das gilt auch für die Private Krankenversicherung

 

Das gilt umso mehr, als dass man als Privatversicherter die Krankenversicherung für Kinder selbst bezahlen muss. Hier werden in der Regel rund 100 Euro pro Monat und Kind fällig. In der gesetzlichen Krankenkasse sind Kinder bei den Eltern dagegen kostenlos mitversichert.

 

Aber Vorsicht: Ist ein Elternteil gesetzlich und das andere Elternteil privat versichert, müssen die Kinder ebenfalls privat versichert sein. Gerade junge, gut verdienende Angestellte sollten deshalb genau überlegen, ob sich der Wechsel von der gesetzlichen in die Private Krankenversicherung für sie langfristig lohnt. Möglicherweise zahlen sie für einige Jahre niedrigere Beiträge bei besseren Leistungen, müssen aber später als Familienväter oder -mütter tief in die Tasche greifen.

 


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Vor schnellen Entscheidungen warnt Gabriela Keinert, unabhängige  Finanzberaterin und Versicherungsmaklerin aus Berlin:

 

„Mein wichtigster Rat für ledige Gutverdiener: Nie überhastet in die Private Krankenversicherung wechseln. Prüfe, wer sich ewig bindet – das gilt nicht nur für jede Ehe, sondern auch für den PKV-Partner.“

 

Selbständige müssen vor allem auf Kosten im Alter achten

 

Bleiben noch die Selbständigen. Für sie kann die Private Krankenversicherung zu einem ernsthaften Problem werden. Denn sie müssen aufgrund des nicht vorhandenen Arbeitgeberanteils die Beiträge und mögliche Beitragssteigerungen komplett aus eigener Tasche bezahlen – für sich und gegebenenfalls für ihre Kinder und Ehepartner!

 

Das ist für viele zumindest so lange zu schaffen, wie sie berufstätig sind und mehr oder weniger regelmäßige Einnahmen haben. Für nicht wenige kann die Private Krankenversicherung aber im Rentenalter zu einer finanziellen Belastung werden, wenn die Beiträge in ungeahnte Höhen steigen und noch dazu das verfügbare Einkommen deutlich niedriger ist als zu Zeiten der Berufstätigkeit.

 

Wer überlegt, sich aus einem Angestelltenverhältnis heraus selbständig zu machen und in die Private Krankenversicherung zu wechseln, sollte deshalb bei Bedarf mit einem Berater genau und langfristig kalkulieren, welche Kosten auf ihn zukommen.

 

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