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Wohnriester lohnt sich für normal verdienende Familien mit Kindern genauso wie für Spitzenverdiener. Wer die staatlichen Zulagen clever nutzt, kann sich frühzeitig eine „Eigenheimrente“ sichern. Darauf weist die Postbank-Finanzberaterin Annette Golisch im WhoFinance-Interview hin.

Golisch Annette

 

Frau Golisch, was sind die klassischen Fragen, die Sie Kunden stellen, die mittelfristig mit einer Immobilienfinanzierung ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchten?

 

Eine Immobilienfinanzierung sollte auf den konkreten Bedarf des Kunden maßgeschneidert werden. Deshalb frage ich zu allererst nach der persönlichen Situation und den finanziellen Verhältnissen. Dazu gehört unter anderem, wie groß und wie teuer die Immobilie sein soll, wie viel Eigenkapital der Kunde hat, wie hoch die monatliche Rate aus Zinsen und Tilgung sein darf und wie lang die gewünschte Gesamtlaufzeit des Immobilienkredits sein soll.

 

Und was folgt als nächster Schritt?

 

Im nächsten Schritt geht es darum, die Finanzierung vorzubereiten. Das heißt: Wie kann der Kunde möglichst effektiv Eigenkapital ansparen? Außerdem sollte man sich frühzeitig darüber informieren, welche staatlichen Förderungen man bei der Finanzierung und dem Kauf bzw. Bau einer Immobilie in Anspruch nehmen kann. Denn auch damit kann man schon viele Jahre vor dem eigentlichen Erwerb anfangen, zum Beispiel über die Wohnriester-Förderung.

 

Wie funktioniert Wohnriester?

 

Viele Kunden wissen nicht, dass sich Wohnriester für Familien mit Kindern und einem durchschnittlichen Einkommen genauso lohnt wie für Spitzenverdiener. Denn bei Wohnriester kann man gegebenenfalls Steuervorteile in Anspruch nehmen. Der Staat beteiligt sich dabei am „Vorsparen“ für das Eigentum und an der direkten Finanzierung, und zwar indem die staatlichen Zulagen als zusätzliche Tilgungsraten verbucht werden. Damit wirkt die Förderung vom Staat wie eine Sondersparrate bzw. -tilgung. Sie verkürzt die Gesamtlaufzeit und so auch die Gesamtkosten der Immobilienfinanzierung.

 

Sehen Sie das auch als eine gute Form der Altersvorsorge?

 

Unbedingt! Indem man sich schon heute mit Unterstützung des Staates den Wunsch nach einer eigenen Immobilie erfüllt, sorgt man gleich sehr clever für das Alter vor. Denn in vielen Fällen ist mit dem Eintritt in die Rente die Immobilie abbezahlt. Dann fällt die monatliche Belastung durch die Miete weg. Man muss also nur die Nebenkosten seiner Immobilie bezahlen. Deshalb bezeichnet man Wohnriester auch als „Eigenheimrente“. Den Vorteil sehen viele meiner Kunden darin, dass sie sofort den Komfort eines Eigenheimes nutzen können und gleichzeitig ihre „Rente aus Stein“ aufbauen.

 

Ermutigen Sie Kunden im gegenwärtigen Umfeld, ein Eigenheim über eine Immobilienfinanzierung zu kaufen?

 

Grundsätzlich ist das eine tolle Entscheidung, gerade im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld. Wohneigentum eignet sich ausgezeichnet für eine frühzeitige Altersvorsorge. Bevor ich eine konkrete Empfehlung abgebe, rate ich allerdings zu einem persönlichen Gespräch.

 

Wie viel Prozent Eigenkapital empfehlen Sie als Beraterin Ihren Kunden bei einer Immobilienfinanzierung?

 

Das kommt natürlich ganz auf die finanzielle Situation des Kunden an und auf die Pläne, die er bzw. sie hat. Wenn nicht klare Fakten von vorneherein dagegen sprechen, etwa ein schon vorhandene Überschuldung, lohnt es sich aufgrund der heutigen Zinssituation in jedem Fall, verschiedene Varianten einer Immobilienfinanzierung durchzurechnen.

 

Warum?

 

Weil momentan sich heute jeder dritte Mieter selbst mit wenig Eigenkapital eine Immobilienfinanzierung leisten kann, indem er einfach seine jetzige Kaltmiete für Zins und Tilgung aufwendet. Das ergab eine aktuell angefertigte Studie im Auftrag der Postbank. Wenn man mit einer Immobilienfinanzierung monatlich die gleichen Ausgaben hat wie mit einer Mietzahlung, hat das natürlich klare Vorteile.

 

Was heißt das konkret?

 

Viele Kunden können ihre die finanzielle Zukunft über viele Jahre hinweg wesentlich besser planen. Denn das Risiko von Mieterhöhungen fällt weg. Es fällt einfach leichter, sich schon heute nach einer passenden Immobilie umzuschauen, wenn man sich das vor Augen führt. Professionelle Makler, wie etwa die Postbank Immobilien GmbH, können bei der Suche nach der besten Finanzierung im Übrigen einen wichtigen Beitrag leisten.

 

Annette Golisch ist Diplomökonomin und Bankkauffrau aus Düsseldorf. Sie ist seit über 18 Jahren für die Postbank (früher BHW) als Finanzberaterin tätig. Ihre Beratungsschwerpunkte sind Baufinanzierung, Bausparen und Altersvorsorge. Von Annette Golischs Kompetenz zeugen die durchweg positiven Bewertungen, die ihre Kunden auf WhoFinance abgegeben haben.

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