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Informationen zur aktuellen Kapitalmarktsituation: Seit Mitte Februar werden nicht nur Personen außerhalb von China zunehmend mit dem Coronavirus SARS Cov 2 infiziert, sondern auch zunehmend die Akteure an den globalen Kapitalmärkten. Nur wirkt sich der Erreger bei den Investoren nicht auf die Physis, sondern erkennbar auf die Psyche aus. Die Folgen sind: Nervosität, bisweilen Panik, in jedem Fall etwas, was Anleger gar nicht leiden können, nämlich Unsicherheit. In der aktuellen Situation leiden die Märkte unter einer doppelten Unsicherheit. So tun sich einerseits selbst Virologen derzeit schwer, den weiteren Verlauf, insbesondere die Dauer, der Epidemie vorherzusagen und andererseits fehlt es Volkswirten und Finanzmarktexperten in diesem speziellen Fall an Erfahrungswerten aus der Wirtschaftsgeschichte. Oder anders ausgedrückt: Für die Börse ist diese Situation ebenfalls neu. Beides führt zu einer starken Verunsicherung. So haben alle relevanten Aktienindizes seit Mitte Februar prozentual zweistellige Verluste erlitten und haben diese im Laufe des heutigen Montags (9. März 2020) nochmals deutlich ausgeweitet. Welche ökonomischen Auswirkungen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie, (z.B. Quarantänen, Reisebeschränkungen) haben werden und ob die globalen Lieferketten nachhaltig gestört oder sogar unterbrochen werden – mit entsprechenden Auswirkungen auf das produzierende Gewerbe und die Industrie, kann derzeit nur grob geschätzt werden, da aktuelle Wirtschaftsdaten fehlen. Positiv ist die schnelle Reaktion der Notenbanken und Regierungen, so haben 13 Notenbanken mittlerweile die Zinsen gesenkt, darunter auch die amerikanische Federal Reserve den US-Leitzins um 0,50 Prozent. Da die Zinssenkungsspielräume bei den Notenbanken allerdings begrenzt sind, ist es umso wichtiger, dass auch fiskalpolitische Impulse zur Unterstützung der Konjunktur von den Regierungen kommen. So hat sich die Bundesregierung heute früh auf Hilfen für die deutsche Wirtschaft in Höhe von mehreren Milliarden Euro geeinigt. Am Montag letzter Woche hat die OECD, die Organisation beobachtet die wirtschaftliche Entwicklung in den Industrieländern, unter Berücksichtigung der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung, ihre Wachstumsprognose für 2020 angepasst und zwei Szenarien entwickelt. Im pessimistischen Szenario wird eine Halbierung des diesjährigen globalen Wirtschaftswachstums prognostiziert (1,5 statt 2,9 Prozent). Dabei wird unterstellt, dass die Epidemie nicht kurzfristig überwunden wird. Im optimistischen Fall gehen die Konjunkturexperten der OECD von einem moderaten Rückgang der wirtschaftlichen Zunahme aus (2,4 statt 2,9 Prozent). In diesem Szenario wäre die Epidemie aber nach wenigen Monaten überstanden.

Marcus Göhler

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Dieser Beitrag wurde am 11.03.2020 veröffentlicht von:
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