Geldanlage in Krisenzeiten - Einstieg oder Abwarten?

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Die Stimmung zum Jahreswechsel 2023/2024 könnte hierzulande kaum schlechter sein. In Deutschland dominiert Moll statt Dur. Und tatsächlich sind es nicht nur politscher Streit und zunehmende gesellschaftliche Spaltung, die vielen von uns aufs Gemüt schlagen. Die wirtschaftlichen Rahmendaten sind tatsächlich besorgniserregend, insbesondere die zukunftsgerichteten Indikatoren geben derzeit wenig Grund zur Freude. Deutschland verliert fortlaufend und strukturell an Wettbewerbsfähigkeit sowie Standortattraktivität.

Ergibt vor diesem Hintergrund eine Geldanlage - vor allem eine langfristige - überhaupt Sinn? Oder ist es besser abzuwarten? 

Die erste Frage lässt sich klar bejahen. Gerade langfristige Investitionen erleben im Zeitablauf ohnehin verschiedenste Phasen wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen, welche sich zu Beginn nicht vorhersehen lassen. Außerdem sollten Sie Deutschland als Ganzes nicht mit einzelnen Unternehmen oder gar der Welt verwechseln. Viele Firmen sind international aktiv und nutzen Standortvorteile überall auf dem Globus. Diese werden sich im internationalen Wettbewerb die für sie passenden Rahmenbedingungen suchen. So kann eine Produktionsverlagerung aus Deutschland für den betroffenen Standort und uns Bürger sehr schmerzhaft, für das Unternehmen aber vorteilhaft sein. Zumal es in vielen Ländern wirtschaftlich derzeit gar nicht schlecht läuft. Daher rate ich bei einer Kapitalanlage immer zu einer sinnvollen und zielführenden Strukturierung. Natürlich spielen nach Rückkehr des Zinses auch geeignete Rentenanlagen wieder eine wichtige Rolle.

Grundsätzlich lohnt auch das Abwarten aus ökonomischer Sicht meist nicht wirklich, da der optimale Einstiegszeitpunkt nur ausgesprochen selten erwischt wird. Im Gegenteil. Die Börse nimmt positive wie negative Entwicklungen in der Regel vorweg. Wenn sich die Nachrichtenlage dann endlich bessert - und damit der Mut zum Einstieg wächst - ist ein Großteil der positiven Entwicklung schon in Form höherer Kaufpreise "verarbeitet". Langfristig sinnvoller ist oft ein konsequenter Einstieg mit ausgewogener Risikostreuung (Diversifizierung).

Immer natürlich in Abhängigkeit vom persönlichen Sicherheitsbedürfnis, den persönlichen und beruflichen Rahmenbedingungen sowie den individuellen finanziellen Möglichkeiten. Eine gute Geldanlage muss zu Ihnen passen - und nicht umgekehrt. Wenn Sie nach Ihrer Entscheidung nicht mehr gut schlafen können, war es der falsche Schritt.

Sofern Sie sich selbst die Gestaltung einer ausgewogene Kapitalanlage nicht zutrauen, sollten Sie sich einfach kompetent beraten lassen. Möglicherweise ist auch eine Vermögensverwaltung, bei der Sie die konkrete Auswahl und Umsetzung der Anlagen delegieren können, eine denkbare Lösung.

 

Volker Mauck

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Dieser Beitrag wurde am 08.01.2024 veröffentlicht von:
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aus Wismar

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