DER IMMOBILIENMARKT IM JAHR 2023

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Laut Prognosen von Immobilien-Profis könnte aktuell der Tiefpunkt der Preise von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern erreicht sein. Dahingegen steigen die Mietpreise immer weiter an. Die Indikatoren für diese Prognose sind Folgende: 1. Die Zinsen bei einer Baufinanzierung bleiben konstant, die Laufzeit beeinflusst die Kosten nicht. 2. Es werden weniger Wohnungen neu gebaut. Das Neubauziel von 400.000 Wohnungen wurde deutlich unterschritten. 3. Durch Zuwanderer wächst die Einwohnerzahl Deutschlands stetig an, welche sich meist in Metropolen niederlassen. Anhand dieser Fakten lässt sich schlussfolgern, dass die Immobilienpreise bald wieder ansteigen müssten. Denn die Nachfrage steigt, während das Angebot nur sehr langsam wächst. Wer aktuell seine Immobilie verkaufen will, ist gezwungen, zu niedrige Angebote anzunehmen, da Käufer wegen der Zinswende verunsichert sind. Nach wie vor versuchen Käufer und Verkäufer ein Preisgleichgewicht zu finden, weshalb wenige Transaktionen stattfinden. Der Preisverfall bei Häusern ist zwar immer noch hoch, doch flacht im Jahr 2023 bereits deutlich ab. Im Bereich Baumaterial und Handwerksberufen hat sich einiges getan. Während der Corona-Pandemie gab es Lieferengpässe und ausgebuchte Handwerksbetriebe, doch jetzt hat sich die Situation des Baugewerbes entspannt und Handwerker fragen sogar explizit nach neuen Aufträgen. Dennoch sind die Baupreise auf einem historisch hohen Niveau. Besonders Heizungsanlagen und Dachabdichtungen sind teuer wie nie. Die Bundesregierung hatte für das Jahr 2022 ein Neubauziel von 400.000 Wohnungen, erreichte jedoch nur knapp eine Summe von 300.000 Wohnungen. Dieses Defizit kam vor allem dadurch zustande, dass Bauherren aufgrund der gestiegenen Zinsen einen Rückzug machten. Folglich entsteht besonders in Ballungsräumen ein Wohnungsmangel. Doch die geringen Neubauzahlen sorgen zumindest für ein stabiles Preisniveau bei den Bestandsimmobilien. Während die Inflation in der jüngsten Vergangenheit stark anstieg, war der Anstieg der Mietpreise hingegen relativ gering. Mieter mit einem bereits bestehenden Mietverhältnis haben meist keine Erhöhung zu verspüren, während jedoch neue Mieter mit hohen Preisen rechnen müssen. Besonders sanierte Objekte dürfen mit beinahe grenzenloser Mieterhöhung angeboten werden. Diese Mietsteigerung ist jedoch in Statistiken kaum zu bemerken, da die Menschen versuchen, nicht umzuziehen, wenn es nicht zwingend notwendig ist. Die hohen Neubau-Preise sorgen dafür, dass die Menschen bescheidener werden. Auch die gestiegenen Energiepreise tragen dazu bei. So bleiben viele doch lieber Mieter, statt selbst Immobilien zu kaufen, denn für die meisten ist der Erwerb unmöglich geworden. Fazit: Gibt es weiterhin wenige neue Wohnungen, werden auch die Mieten weiter steigen. Durch zugewanderte Arbeitskräfte aus dem Ausland sowie politisch Geflüchtete steigt die Anzahl der Bewohner Deutschlands stetig an. Realistisch gesehen wird die hohe Bevölkerungszahl auch nicht wieder abnehmen. So fehlen zahlreiche Wohnräume und die Nachfrage bleibt erhöht. Der Boom für Häuser und Wohnungen am deutschen Markt ist bis auf weiteres vorbei. Die Angebotsknappheit wird jedoch die Preise bald wieder in die Höhe schnellen lassen. Während in ländlichen Regionen wohl weiter mit Wertverlusten zu rechnen sein wird, ist die Preisprognose in den deutschen Metropolen positiv zu sehen. Wer eine Immobilie erwerben möchte, sollte sich genau umsehen. Denn gerade jetzt gibt es tolle Angebote zu akzeptablen Preisen. Potentielle Käufer sollten nicht zu lange warten, denn aktuell sind sie in einer guten Verhandlungsposition. Diese löst sich allerdings wieder in Luft auf, sobald in Folge einer angedeuteten Zinspause der EZB wieder mehr Interessenten auf den Immobilien-Markt strömen. Immobilien deutlich erschwinglicher als in den 80er Durch den Zinsschock im vergangenen Jahr haben viele Familien den Traum vom Eigenheim aufgeben müssen. Wohneigentum ist für Normalverdiener mittlerweile kaum mehr finanzierbar. Doch das war in den 80er und 90er Jahren sogar noch viel schwieriger. Oft hört man von älteren Generationen, dass es damals statt den jetzigen vier Prozent Zinsen sogar zwölf Prozent waren. Wir vergessen heutzutage oft, dass nach dem Einbruch des deutschen Marktes im Jahre 2008 die jetzige Entwicklung lediglich eine Aufholbewegung ist. Um die damalige Lage mit der heutigen gerecht vergleichen zu können, müssen mehrere Parameter betrachtet werden: Einkommen, Immobilienpreise und Zinsen. Es gab Phasen, in denen die Immobilienpreise auf der Stelle standen, aber auch Zeiten der steigenden Preise. Insgesamt stiegen diese jedoch seit 1980 nur um etwa 15 Prozent. Dagegen machte die Entwicklung der Haushaltseinkommen einen starken Sprung: real sind die Einkommen seit 1980 um 40 Prozent gestiegen. Betrachtet man diese beiden Parameter ist die Erschwinglichkeit auf dem selben Niveau wie 1995. Die Erschwinglichkeit hat sich auch nach dem Zinsanstieg im letzten Jahr wieder erhöht. Der Index vergleicht jedoch nur Preise mit Einkommen und gibt nach, da die Preise sinken, die Einkommen jedoch nicht. Was die Situation jedoch erneut verändert ist die Tatsache, dass sich kaum jemand eine Immobilie ohne einen Baukredit leisten kann. So spielt die Höhe der Bauzinsen eine bedeutende Rolle. Auch wenn der Schock der Zinserhöhung tief saß, befinden wir uns dennoch nicht am historischen Maximum von 12 Prozent im Jahre 1980. Aktuell befinden wir uns auf dem Zinsniveau des Jahres 2011. Nach genauerer Berechnung war es 1980 etwa viermal schwieriger ein Eigenheim zu erwerben, als es heute ist. Auch wenn es sich aktuell als sehr schwierig erweist, eine Immobilie finanzieren zu können, ist es historisch betrachtet nicht der schlechteste Zeitpunkt. Die Einkommen sind stärker gestiegen als die Immobilienpreise und die Bauzinsen sind über Jahrzehnte immer weiter gesunken. Allerdings sollte man auch den gesellschaftlichen Aspekt nicht vernachlässigen. Das Konsumverhalten hat sich stark verändert und auch in der Erwerbstätigkeit der Frauen hat sich einiges getan. Doch so oder so, der Traum vom Eigenheim lässt sich nur realisieren, wenn man Einschränkungen in Kauf nimmt. Quelle: Handelsblatt

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Daniela Förster

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Dieser Beitrag wurde am 23.06.2023 veröffentlicht von:
Daniela Förster

aus Ulm

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