Ein "Super-Sorglos-Paket" – die Frage ist nur, für wen?
Ralf Hendel schrieb vor über einem Jahr
Für unsere vergleichsweise kostspielige Norwegen-Kreuzfahrt mit den Hurtigruten habe ich vorher ein Rundumsorglos-Paket mit Reiseabbruchversicherung abgeschlossen.
Auf der Reise habe ich mich heute mutmaßlich mit dem Noro-Virus infiziert und wurde daraufhin vom Personal angewiesen, dass meine Frau und ich für eine Dauer bis 48 Stunden nach Auftreten der letzten Symptome in unserer Kabine in Quarantäne zu bleiben.
An Bord gibt es keinen Arzt und es ist mir auch nicht möglich, während der kurzen Hafenaufenthalte einen Arzt aufzusuchen. So habe ich, wie in der ersten Bestätigungsmail von Ergo beschrieben, versucht, einen Fern-Doktor Service in Anspruch zu nehmen. Wegen technischer Einschränkungen war das jedoch nicht möglich. Mutmaßlich reichte die Bandbreite der Internet-Verbindung nicht für einen Video-Call aus.
Auch wenn wir eine Kabine mit Fenster haben, ist meiner Erwartung nach der Fall eingetreten, dass wir die Reise nicht weiter wahrnehmen können, wenn wir uns in eine medizinisch notwendige Quarantäne begeben müssen.
So habe ich mich telefonisch an die auf der ERGO-Website veröffentlichte Festnetznummer in München gewandt. Nach langer Zeit in der Warteschleife habe ich dann eine freundliche Dame ans Telefon bekommen. Sie hat meinen Vertrag geprüft und mir mitgeteilt, dass ich für Ansprüche aus diesem Sachverhalt den Tarif "Schiff Plus" hätte buchen müssen. Da ich die Versicherung direkt als Cross-Selling-Upgrade bei Hurtigturen mitgebucht habe, bin ich davon ausgegangen, dass bei einem "Super-Sorglos-Paket" alle Eventualitäten mitgedacht und mitversichert sind. Darüber hat sie nur gelacht und meinte, sie hätten natürlich auch Kleingedrucktes im Vertrag stehen. Die Reiseabbruchversicherung würde nicht greifen, wenn die Urlaubsreise weiterhin, aber nicht wie von uns erwartet, stattfinden kann.
Um etwaige Ansprüche prüfen zu können, soll ich außerdem ein ärztliches Attest vorlegen, was mir, wie oben beschrieben, nicht möglich ist.
Ich finde es nicht nur ärgerlich, dass die "Rundum-Sorglos"-Reiseausfallversicherung eine medizinisch notwendige Quarantäne nicht als Urlaubsausfall anerkennt. Solch ein Paket als "Super-Sorglos-Paket" empfinde ich als Täuschung. Aus meiner Sicht wäre es ehrlicher, das Paket als einen "Wir-helfen-unter-bestimmten-Umständen"-Tarif zu deklarieren.
Das hat mir gut gefallen:
Die Dame am Telefon war freundlich, wenngleich ich sie auch als etwas herablassend erlebt habe.
Das hat mir nicht so gut gefallen:
Ich fühle mich betrogen, dass die "Rundum-Sorglos"-Reiseausfallversicherung eine medizinisch notwendige Quarantäne nicht als Urlaubsausfall anerkennt.
Und ich fühle mit getäuscht, wenn solch ein Paket als "Super-Sorglos-Paket" bezeichnet wird.. Aus meiner Sicht wäre es ehrlicher, das Paket als einen "Wir-helfen-unter-bestimmten-Umständen"-Tarif zu deklarieren.
Versicherung 
Facebook
Twitter
Ralf Hendel schrieb vor über einem Jahr
Für unsere vergleichsweise kostspielige Norwegen-Kreuzfahrt mit den Hurtigruten habe ich vorher ein Rundumsorglos-Paket mit Reiseabbruchversicherung abgeschlossen. Auf der Reise habe ich mich heute mutmaßlich mit dem Noro-Virus infiziert und wurde daraufhin vom Personal angewiesen, dass meine Frau und ich für eine Dauer bis 48 Stunden nach Auftreten der letzten Symptome in unserer Kabine in Quarantäne zu bleiben. An Bord gibt es keinen Arzt und es ist mir auch nicht möglich, während der kurzen Hafenaufenthalte einen Arzt aufzusuchen. So habe ich, wie in der ersten Bestätigungsmail von Ergo beschrieben, versucht, einen Fern-Doktor Service in Anspruch zu nehmen. Wegen technischer Einschränkungen war das jedoch nicht möglich. Mutmaßlich reichte die Bandbreite der Internet-Verbindung nicht für einen Video-Call aus. Auch wenn wir eine Kabine mit Fenster haben, ist meiner Erwartung nach der Fall eingetreten, dass wir die Reise nicht weiter wahrnehmen können, wenn wir uns in eine medizinisch notwendige Quarantäne begeben müssen. So habe ich mich telefonisch an die auf der ERGO-Website veröffentlichte Festnetznummer in München gewandt. Nach langer Zeit in der Warteschleife habe ich dann eine freundliche Dame ans Telefon bekommen. Sie hat meinen Vertrag geprüft und mir mitgeteilt, dass ich für Ansprüche aus diesem Sachverhalt den Tarif "Schiff Plus" hätte buchen müssen. Da ich die Versicherung direkt als Cross-Selling-Upgrade bei Hurtigturen mitgebucht habe, bin ich davon ausgegangen, dass bei einem "Super-Sorglos-Paket" alle Eventualitäten mitgedacht und mitversichert sind. Darüber hat sie nur gelacht und meinte, sie hätten natürlich auch Kleingedrucktes im Vertrag stehen. Die Reiseabbruchversicherung würde nicht greifen, wenn die Urlaubsreise weiterhin, aber nicht wie von uns erwartet, stattfinden kann. Um etwaige Ansprüche prüfen zu können, soll ich außerdem ein ärztliches Attest vorlegen, was mir, wie oben beschrieben, nicht möglich ist. Ich finde es nicht nur ärgerlich, dass die "Rundum-Sorglos"-Reiseausfallversicherung eine medizinisch notwendige Quarantäne nicht als Urlaubsausfall anerkennt. Solch ein Paket als "Super-Sorglos-Paket" empfinde ich als Täuschung. Aus meiner Sicht wäre es ehrlicher, das Paket als einen "Wir-helfen-unter-bestimmten-Umständen"-Tarif zu deklarieren.
Das hat mir gut gefallen:
Die Dame am Telefon war freundlich, wenngleich ich sie auch als etwas herablassend erlebt habe.
Das hat mir nicht so gut gefallen:
Ich fühle mich betrogen, dass die "Rundum-Sorglos"-Reiseausfallversicherung eine medizinisch notwendige Quarantäne nicht als Urlaubsausfall anerkennt. Und ich fühle mit getäuscht, wenn solch ein Paket als "Super-Sorglos-Paket" bezeichnet wird.. Aus meiner Sicht wäre es ehrlicher, das Paket als einen "Wir-helfen-unter-bestimmten-Umständen"-Tarif zu deklarieren.