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Jan 18

18. January 2013 von Björn Pommeranz | Altersvorsorge

Verluste bei der Altersvorsorge erwartet

Unsere letzte Frage der Woche stand vor dem Hintergrund der Diskussion über Schäden, die durch Falschberatung zur Altersvorsorge entstehen. Wir fragten: Wie schätzen Sie Ihr eigenes Verlustrisiko bei Ihren Altersvorsorgemaßnahmen ein? Die Antworten waren auf einer Skala von 1 für „absolut sicher“ bis 10 für „hohes Risiko auf Totalverlust“ möglich.

Das Ergebnis fällt nur auf den ersten Blick sehr eindeutig aus. Etwas über 60% der WhoFinance-Nutzer bewerten die eigene Altersvorsorge als „absolut sicher“ (Wert 1). Die übrigen Werte verteilen sich mehr oder minder gleichmäßig auf zwischen 2 und 11 Prozent der Beteiligten.

Ein großer Teil schätzt die eigene Vorsorge also als relativ sicher ein. Erstaunlich ist dennoch, dass immerhin jeder Vierte diese Ansicht nicht teilt und von erheblichen Verlusten ausgeht (Werte 6 bis 10). Auch wenn diese Umfrage nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung und der tatsächliche Verlustfall ungewiss ist, bedeutet dies ein extrem hohes Maß an Unsicherheit bezüglich der Altersabsicherung. Zugleich muss man bei dieser Einschätzung von einem hohen Grad an fehlender oder falscher Beratung aus Sicht des Verbrauchers ausgehen.

Hintergrund für unsere Fragestellung war die auch in der Presse geführte Diskussion über Schäden durch Falschberatung, die Verbrauchern jährlich in Höhe von etwa 50 Milliarden Euro entstehen. Die Studie des Finanzwissenschaftlers Univ.-Prof. Dr. Andreas Oehler wurde von der Bundestagsfraktion der Grünen in Auftrag gegeben. Hiernach kommt es in unterschiedlichen Bereichen der Altersvorsorge immer wieder zu massiven Verlusten beim Verbraucher. Die komplexen Finanzprodukte, gerade im Bereich der Altersvorsorge, sind für den Kunden nur schwer durchschaubar und schlechte Beratung führt zu falschen Entscheidungen und finanziellen Einbußen.

So belaufen sich die geschätzten jährlichen Schäden bei der Riester-Rente und ähnlichen Verträgen auf insgesamt mind. 1 Mrd. Euro., bei Lebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen auf ca. 16 Mrd. Euro und bei Finanzprodukten des grauen Kapitalmarktes ca. 30 Mrd. Euro. Eine weitere Milliarde kommt aufgrund von fehlenden oder nicht genutzten Sondertilgungsmöglichkeiten bei Immobilienfinanzierungen zustande.

Diese Zahlen lassen sich natürlich nicht auf den einzelnen Anleger umrechnen. Insofern hängt es von der individuellen Situation ab, welche Risiken für den Einzelnen relevant sind. Wichtig und Voraussetzung für die richtigen Entscheidungen ist in jedem Falle eine gute Beratung. Diese erhält man am besten von  einem Berater, der von anderen Kunden empfohlen wird. Auch hier kommt man aber nicht umhin, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wenn es einem vielleicht auch schwer fällt, die  Zeit und Mühe, die man hier investiert, zahlt sich später mehrfach aus. Denn bei der Altersvorsorge hat man letztlich nur einen Versuch.

Zur Beratersuche auf WhoFinance gelangt man über diesen Link. Derzeit mehr als 31.000 Bewertungen von Verbrauchern in ganz Deutschland liefern hier wichtige Informationen, um den richtigen Berater in der Nähe zu finden.