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Aug 19

19. August 2013 von WhoFinance | Newsticker

+++ WhoFinance-Ticker +++ 19. August 2013 +++

Geldanlage / Anleihen Anleihen-Rendite erreicht nur scheinbar Inflationsniveau

Vergangene Woche sind die Renditen auf Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit wieder auf 1,9 Prozent gestiegen. Gut für diejenigen, die jetzt einsteigen, schlecht für diejenigen, die in den vergangenen zwei Jahren bei Mini-Zinsen eingestiegen sind – denn die Kurse ihrer Papiere sind parallel zum Rendite-Anstieg gesunken. WhoFinance meint: Wer glaubt, jetzt als Käufer mit den Staatspapieren der Bundesrepublik zumindest die Inflationsrate ausgleichen und so der „finanziellen Repression“ entkommen zu können, sollte etwas genauer hinschauen. Denn Privatanleger müssen ihr Erträge versteuern – inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer werden also 28 Prozent auf den Gewinn fällig. Und: Der Trend bei der Inflationsrate (zur Zeit 1,9 Prozent) ist eindeutig – er geht nach oben. Vor allem die Preise für Lebensmittel sind zuletzt gestiegen. Ob man mit einer Rendite auf Anleihen von rund 2 Prozent in den kommenden 10 Jahren die Chance hat, die Inflation zu schlagen, ist höchst ungewiss. Die Europäische Zentralbank will die Leitzinsen auf absehbare Zeit niedrig lassen. Das alles macht Sparern und Anleihe-Besitzern wenig Hoffnung auf positive Realrenditen – erst recht nach Steuern.

 

Geldanlage / Immobilienfonds Warnung vor Schieflage bei geschlossenen Fonds

Vielen geschlossenen Immobilienfonds drohen ernsthafte Probleme, warnt Oliver Priggemeyer, Vorstand der IC Immobilien Gruppe, im „Handelsblatt“. Das Unternehmen verwaltet 50 geschlossene Immobilienfonds für andere Gesellschaften. Viele geschlossene Fonds hätten Investments zum Teil mit Bankkrediten finanziert. Banken verlangten aufgrund neuer Standards von den Emittenten ausgefeilte monatliche Berichte über die Geschäftslage. Darauf seien viele nicht eingestellt. Priggemeyer: „Können die Anbieter dieses Reporting nicht fristgerecht liefern, wackelt die Anschlussfinanzierung.“ Wer nicht liefere, werde ernsthafte Probleme bekommen. WhoFinance meint: Die Warnung Priggemeyers dürfte nicht ganz uneigennützig sein – schließlich profitiert sein Unternehmen davon, für geschlossene Immobilienfonds die Verwaltung zu übernehmen. Dennoch sollten Anleger, die in dieser Anlageklasse investiert sind, Rücksprache mit ihrem Berater halten. Ganz generell ist bei geschlossenen Immobilienfonds Vorsicht geboten. Denn das Geld ist meist auf Jahre hinaus gebunden. Eine intensive Beratung über Chancen, Risiken und Kosten ist hier vor einem Kauf von Anteilen besonders wichtig.

 

Geldanlage / Aktien Neuer Markt vor Comeback?

Wirtschaftsminister Rösler (FDP) plant laut „Handelsblatt“ eine Wiederbelebung des „Neuen Marktes“, an dem einst vor allem junge Start-Up-Firmen gelistet waren. Damit soll vor allem innovative Unternehmen bei der Wachstumsfinanzierung geholfen werden. Die Börse stehe den Plänen „sehr positiv“ gegenüber, heißt es in Finanzkreisen. Zur Erinnerung: Im Jahr 2000 erreichte der Neue Markt seinen Höhepunkt. Damals wagten mehr als 140 Firmen den Börsengang. Vergangenes Jahr waren es gerade einmal acht. Nach dem Platzen der „New Economy“-Bubble ging der Neue Markt unter – ein schwerer Rückschlag für die junge Wagniskapital-Kultur in Deutschland. Seitdem gibt es nur noch den „Entry Standard“ der Deutschen Börse. Das 2005 gegründete Segment hat die geringsten Anforderungen an Börsenneulinge. Eine Option sei auch, so das Handelsblatt, hier die Eintrittsbarrieren zu senken. Zielgruppe des „neuen“ Neuen Markts sollen nicht in erster Linie Privatanleger, sondern institutionelle Investoren, etwa Versicherer, sein. WhoFinance meint: Der deutschen Aktienkultur würde ein solches Börsensegment in jedem Fall gut tun. Es wäre auch ein Signal an junge Unternehmer und Wagniskapitalgeber, wieder mehr Gründermut zu zeigen.

 

Geldanlage Italien möchte „Spardiktat“ Deutschlands beenden

Italiens Ministerpräsident Enrico Letta wünscht sich ein Ende der „Hausaufgaben“ aus Europa. Vor einem Auftritt zur Eröffnung eines Kongresses progressiver Katholiken gibt Letta auch seine Zustimmung für die Forderung nach einer „Überwindung der deutschen Position der Austerität“. Zitat: „Wir müssen uns für ein Europa einsetzen, das einen Geist hat und die Hoffnung von Hunderten Millionen von Bürgern nährt.“ WhoFinance meint: Der Druck der südeuropäischen Staaten, die „Austeritätspolitik“ im Euro-Raum zu beenden, wird weiter zunehmen. Das bedeutet: Die Europäische Zentralbank droht von der Politik dauerhaft in die Rolle des „Krisenbekämpfers Nummer 1“ gedrängt zu werden. Die Folge: Die Notenbank wird womöglich auch in Zukunft Staatsanleihen am Sekundärmarkt aufkaufen müssen sich gezwungen sehen, die Leitzinsen niedrig zu halten oder vielleicht weiter zu senken. Für die Inflationsgefahr im Euro-Raum heißt das nichts Gutes – und auch nicht für die Sparer in Deutschland. Denn sie bekommen bekanntermaßen auf Bankguthaben kaum Zinsen.

 

Geldanlage / Aktien Deutschlands Autobauer schöpfen Hoffnung in Europa

Die Zahlen von Deutschlands Autobauern glänzten zuletzt – allerdings nicht aufgrund eines starken Absatzes in Europa, sondern wegen bestens laufender Verkäufe in China und den USA. Doch jetzt gibt es kleine Anzeichen für ein Ende der Talfahrt. Im Juli haben die Autoverkäufe in Europa zum zweiten Mal seit April in einem Monat zugelegt. Der deutsche Branchenverband VDA meldete für Juli 981.000 Neuzulassungen innerhalb der EU – ein Plus von knapp 5 Prozent verglichen mit dem Juli 2012. Besonders in Italien, Spanien, Portugal und Frankreich hatte es aufgrund der Wirtschaftskrise zuletzt eine miserable Nachfrage gegeben. Nun ziehen auch dort die Verkäufe an. Zugleich konnten die deutschen Hersteller ihren Marktanteil in den vergangenen Jahren nach Berechnungen von Ernst & Young von 31 auf 37 Prozent erhöhen – ein Ergebnis des noch größeren Einbruchs bei Herstellern wie Opel, Renault und Fiat. Fachleute gehen aber davon aus, dass die Schwäche des europäischen Absatzmarktes insgesamt anhalten wird. Es sei zunächst nur eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau zu erwarten. WhoFinance meint: Deutschlands Autobauer dürften von einem Ende der Rezession im Euro-Raum am stärksten profitieren – und auch die Zuliefererindustrie. Wer auf solide Aktien setzt, sollte diese Branche im Blick behalten.

 

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