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Altersvorsorge und Rente stehen aktuell – bedingt durch das geplante Rentenpaket der Bundesregierung – im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung. In der ARD-Talkshow von Günther Jauch trafen am vergangenen Sonntag die Experten für Altersvorsorge aufeinander, unter ihnen WhoFinance Geschäftsführer Dr. Herbert Walter. Dabei diskutierte Walter unter anderem mit Ex-Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) und dem stellvertretenden SPD-Chef Ralf Stegner über das Thema Zukunft der Rente und Altersvorsorge.

 

Dr. Herbert Walter diskutiert mit anderen Experten leidenschaftlich zum Thema Rente

Rente: Klare Worte von Dr. Herbert Walter

Demografische Entwicklungen beim Thema Altersvorsorge entscheidend

 

Walter machte in der Live-Sendung deutlich, dass die Wirtschaft in Zukunft ältere Arbeitnehmer dringend braucht. „Die Themen Demografie und Altern sind immer noch negativ besetzt“, so Walter. „Stattdessen müssen sie intensiv und vorurteilsfrei aus der Mitte der Gesellschaft heraus angegangen werden.“ Nur so könne man die Herausforderungen, die das Thema mit sich bringe, effektiv angehen. Walter: „Wir brauchen ein neues Denken – das Thema Demografie muss in der Politik ganz oben auf die Agenda.“ Bisher sei nicht genug dafür getan worden, die Deutschen darüber aufzuklären, was mit Blick auf die demografische Entwicklung in den nächsten fünf bis fünfzehn Jahren auf uns alle zukomme.

 

Erfahrung älterer Arbeitnehmer ist in vielen Bereichen gefragt

 

Als Beispiel dafür, dass ältere Menschen ihre Erfahrungen in der Arbeitswelt einbringen könnten, nannte der WhoFinance-Geschäftsführer die Finanzbranche. „Wir haben im Bankgeschäft vermehrt ältere Kunden und die brauchen den Rat von älteren Beratern“, so Walter. „Junge Leute können sich oft nicht in die Lebenswirklichkeit der älteren Generation hineindenken.“ Die Arbeitswelt habe sich gewandelt: Heute gebe es mehr Dienstleister und „Wissensarbeiter“ als klassische Industrie-Arbeiter.

 


Die komplette Talkshow von Günther Jauch mit WhoFinance-Geschäftsführer Dr. Herbert Walter finden Sie in der ARD Mediathek. Bitte klicken Sie hier.


 

Viele Menschen im Rentenalter seien noch fit und würden gerne länger arbeiten. Allerdings gebe es hier noch eine Menge Hindernisse. So würden es Politik und Gewerkschaften nicht zulassen, dass Rentner von Betrieben zeitlich befristet beschäftigt werden. „Hier müssen wir viel flexibler werden, vor allem vor dem Hintergrund, dass in den nächsten Jahren die Baby-Boomer in Rente gehen“, betonte Walter. Schließlich müsse die entstehende Lücke am Arbeitsmarkt wieder gefüllt werden.

 

Rentenpaket in der Kritik

 

Gleichzeitig kritisierte Walter das von der Bundesregierung geplante Rentenpaket. Es sieht unter anderem die Möglichkeit vor, nach 45 Beitragsjahren bereits mit 63 Jahren in Rente gehen zu können. SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles möchte dabei Zeiten der Arbeitslosigkeit in die erbrachten Beitragsjahre mit einrechnen. Das wiederum stößt in Teilen von CDU/CSU auf heftigen Widerstand.

 

Außerdem soll die sogenannte Mütterrente für Frauen erhöht werden, die ihre Kinder vor 1992 zur Welt gebracht haben. Kosten alleine dafür laut Gesetzentwurf: 6,7 Milliarden Euro im Jahr. Die Rente mit 63 schlägt mit jährlichen Mehrausgaben von rund 1,9 Milliarden Euro zu Buche. Walter warnte eindringlich vor den damit verbundenen Kosten für die Sozialversicherung und die Steuerzahler. „Momentan sind die Kassen gut gefüllt, die Wirtschaftslage ist gut, wir haben eine hohe Zahl an Erwerbstätigen“, sagte der WhoFinance-Geschäftsführer.

 

Staatliche Altersvorsorge muss auch in Zukunft bezahlbar sein

 

Walter weiter: „In einigen Jahren kommen aber besonders geburtenstarke Jahrgänge ins Rentenalter, so dass sich die aktuellen Zahlen deutlich zum Schlechteren ändern.“ Das könne die Kosten für das Rentenpaket noch einmal deutlich nach oben schrauben. Es werde „zur falschen Zeit das falsche Signal“ gesendet. Nötig sei eine weitsichtigere Politik.

 

Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm sprach sich dafür aus, dass in Zukunft jeder selbst entscheiden solle, wann er in Rente gehen bzw. ob er länger arbeiten möchte. „Ich bin für absolute Freiheit, aber nur, wenn das Rentenniveau entsprechend hoch ist und Abschläge nicht gleich den finanziellen Ruin bedeuten“, so Blüm. Die junge Generation dürfe nicht dafür bezahlen, damit die Älteren früher in Rente gehen.

 

Altersvorsorge: Rente muss gerecht bleiben

 

SPD-Vize Ralf Stegner sagte, er sei davon überzeugt, dass das von der Bundesregierung geplante Rentenpaket genauso wie geplant umgesetzt werde. „Wer 45 Jahre lang hart gearbeitet hat, hat unseren Wohlstand mit erwirtschaftet und darf nicht durch Abschläge bestraft werden.“ Jüngere Arbeitnehmer müssten sicherlich in Zukunft höhere Beiträge zur Rentenversicherung leisten und privat vorsorgen, gab Stegner zu. Das sei ihnen aber dank besserer Löhne und Gehälter auch möglich.

 

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