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Von Dr. Herbert Walter, 26. November 2018

Wer in Nürnberg und Umgebung den für ihn richtigen Finanzberater sucht, kann ihn bei der hiesigen Sparkasse jetzt auch online finden. Potentielle Kunden durchstöbern dazu nicht nur die digitalen Eigendarstellungen von Beratern. Sie können sich zusätzlich auch an den Erfahrungen und Meinungen von anderen realen Kunden orientieren.

 

Defino-Berater

Kürzlich hat die Sparkasse Nürnberg ein neues Onlinetool freigeschaltet. Mit „Wunschberater finden“ können potentielle Kunden jetzt ihren Finanzberater selbst online aussuchen. Und gleich im Anschluss einen Termin zum Kennenlernen am Telefon oder vor Ort in der Filiale vereinbaren.

Die innovative Suchfunktion wurde von WhoFinance für die Nürnberger Sparkasse entwickelt. Den Service im täglichen Betrieb stellt das Berliner Bewertungsportal ebenfalls bereit.

„Tinder für Bankkunden“. So überschreibt die WirtschaftsWoche in ihrer Ausgabe vom 9. November einen Beitrag zum Thema: Wie suchen und finden Kunden heutzutage ihren neuen Bankpartner? Die zentrale Botschaft: Die Sparkassen wollen ihre traditionellen Vorteile einer flächendeckenden Präsenz jetzt in die Onlinewelt übertragen, „indem sie im Internet persönliche Nähe zum Berater schaffen“. (Link zum Artikel)

Wie Studien zeigen, suchen die Deutschen immer öfter nach einem neuen Finanz- oder Bankberater. So kommt bei komplexeren Finanzthemen jeder dritte Produktabschluss mit einem Berater zustande, den der Kunde bisher nicht kannte.

Die Gründe dafür sind unterschiedlich. So kann es vorkommen, dass der bisherige Bankberater in Rente gegangen ist und ein neuer Berater gefunden werden muss. Oder die Beziehung zwischen Kunde und Berater ist gestört, weil eine Geldanlage schief gegangen ist. Auch auf Kundenseite kann sich etwas geändert haben – etwa wenn Ehepartner nach einer Scheidung unterschiedliche Finanzberater suchen.

Die Kunden recherchieren immer mehr online, auch bei der Beratersuche

Die Einführung der neuen Wunschberater-Suche liegt im Trend. Kunden werden immer autonomer, auch wenn’s um ihre finanziellen Angelegenheiten geht. Kein Wunder, dass sich immer mehr Deutsche den für sie passenden Bankberater am Laptop oder Handy selbst aussuchen wollen.

Bei Banken und Sparkassen war es bisher üblich, dass der Berater dem Kunden zuordnet wird. Mit den neuen Möglichkeiten des Internet beginnt sich das zu ändern – auch weil Vieles immer einfacher wird.

In grade mal zwei Schritten zum Wunschberater. So gehen Sie vor, wenn Sie bei der Sparkasse Nürnberg mit der neuen Berater-Suchfunktion online einen Berater ausfindig machen wollen:

  • Schritt 1: Sie legen am Desktop oder Handy los und verschaffen sich einen ersten Eindruck über die Berater in Ihrer Umgebung.
  • Schritt 2: Sie durchstöbern die Ihnen interessant erscheinenden Beraterprofile. Und filtern die Bankberaterinnen und Bankberater heraus, die in die engere Wahl kommen. Diese können sie gleich direkt online kontaktieren. Danach entscheiden sie, mit wem es aus Ihrer Sicht am besten passt.

 

Schritt 1: Jetzt mit der Onlinesuche nach dem Wunschberater loslegen

Sie wollen jetzt gleich die Startseite der Sparkasse Nürnberg aufrufen und mit der Suche nach einem Finanzberater beginnen? Nur zwei Dinge sollten Sie noch vorher erledigen: Das WAS und WO der Beratersuche.

Warum? Weil wir bewusst darauf verzichtet haben, Sie als Beratersucher mit einem Fragebogen zu traktieren. Es ist daher nützlich, wenn Sie selbst ein paar Kriterien festlegen. Die setzen Sie ein, sobald Sie beginnen, die Beraterprofile zu durchstöbern.

Vorab das WAS nicht vergessen. Will heißen: Was versprechen Sie sich von der neuen Bankberaterin bzw. dem neuen Bankberater? Zu welchen Themen möchten Sie sich beraten lassen? Hier eine mögliche praktische Situation:

Geht’s darum, ein plötzlich aufgetretenes Finanzthema „Karo einfach“ zu lösen? Oder erwarten Sie großes Karo, weil Ihr Lebensversicherer das lange erwartete Sümmchen überwiesen hat? Das Geld muss bald angelegt werden – wenn’s geht, mit Blick aufs große Ganze.

Sicher sein, WO Sie einen Berater finden wollen. Konkret: Wie bequem soll Ihr (neuer) Berater erreichbar sein? Sie wohnen außerhalb der Stadtmauern im Speckgürtel, Ihr Büro liegt in der Innenstadt. Sie können wählen: Entweder den Berater untertags besuchen oder noch vor der Arbeit oder nach Dienstschluss in einer Filiale draußen vor der Stadt?

Nehmen wir an, Ihre Entscheidung ist wie folgt gefallen: Sie wollen sich eine Beraterin oder einen Berater in der Nürnberger Innenstadt suchen. Ganz in der Nähe Ihres Arbeitsplatzes.

Schon geht’s los: Auf der Startseite „Wunschberater finden“ anklicken. Die Startseite der Sparkasse Nürnberg haben Sie schon eingetippt. Dort das Fenster „Wunschberater finden“ anklicken (Direktlink zur Suche).

Die „WO-Frage“ haben Sie ja schon geklärt. Daher nur noch die Postleitzahl 90402 eingeben. Das ist die angezielte Innenstadt. Auf „Berater finden“ drücken – und fertig. Gleich werden Sie eine Liste mit möglichen Kandidaten sehen.

Liste mit in Frage kommenden Beratern. „9 Berater in Ihrer Umgebung – PLZ 90402“. So könnte das Suchergebnis in dem gewünschten Postleitzahlen-Bezirk aussehen.

Die meisten Nutzer lassen die Fotos und Kunden-Feedbacks sowie die Kurztexte jetzt erst mal auf sich wirken. So bildet sich ein erster Eindruck und der Prozess der schrittweisen Eingrenzung der in Frage kommenden Beraterinnen und Berater beginnt.

Mancher trifft diese – mehr oder weniger bewusste – Vorauswahl von Beratern sehr spontan, andere lassen sich dafür etwas Zeit.

Der eine oder andere Suchende hat darüber hinaus auch noch Beraterempfehlungen von Freunden und Familie, die er bei seiner Entscheidung für den passenden Berater berücksichtigen will.

Schritt 2: Auf den ersten Blick passende Berater checken und Wunschberater auswählen

Sie haben Bankberaterinnen und Berater ausfindig gemacht, die für Sie auf den ersten Blick passen könnten? Dann nutzen Sie jetzt doch die Chance, mehr über die betreffenden Damen und Herren zu erfahren. Gut strukturierte Beraterprofile helfen Ihnen dabei.

Klicken Sie auf „Profil ansehen“. Dann können Sie sich anschauen, wie die von Ihnen vorselektierten Berater ticken.

In seinem Profil verrät der Berater das eine oder andere hilfreiche Detail über sich selbst. Als Suchende(r) erhalten Sie auch Einblicke in das, was andere Kunden über den Berater schreiben.

Diese Kundenfeedbacks – das „Fremdbild“ – können Sie nutzen, um die Eigendarstellung des Beraters – das „Selbstbild“ – zu plausibilisieren. Diese Schleife sollte dazu beitragen, dass Sie sich noch sicherer in Ihrem Urteil werden.

Berater werden durch Fotos digital sichtbar. Auf Websites von Banken, Sparkassen oder Portalen wie WhoFinance zeigen Berater/innen sich meist mit eher klassisch-korrekten Fotos. Sie versuchen dabei, ihre individuellen Stärken hervorzuheben und so sympathisch und natürlich wie möglich rüber zu kommen.

Der potentielle Kunde entscheidet oft auf den ersten Blick: Passt! – Oder: Passt (noch) nicht! Dann kann es beim zweiten Anlauf immer noch klappen.

Was passiert, wenn ein Berater-Sucher zu folgendem Ergebnis kommt? Papierform nahezu identisch – keine Unterschiede erkennbar.

Dann ist eines nicht ausgeschlossen: Dass der interessierte Neukunde die Auswahl unter mehreren Beratern kurzerhand anhand des Fotos vornimmt.

Selbstportraits zu Qualifikationen und Schwerpunkten. In der Rubrik „Meine Qualifikationen“ geben Berater Hinweise zu ihrer Ausbildung, ihren beruflichen Stationen und Abschlüssen, wie etwa dem Sparkassenfachwirt oder einem Bachelorstudium. Und sie machen Ihre Schwerpunkte deutlich.

Heißt: Zu welchen Finanzthemen Bankberater ihren Kunden zur Seite stehen. Wie etwa Susanne Thayaparan, Direktberaterin der Sparkasse Nürnberg. Sie macht deutlich, dass sie für mehrere Schwerpunkte steht: „Girokonten, Kredite, Wertpapiere, Finanzierungen oder andere Finanzdienstleistungen“.

Auch wichtig: Auf welche Zielgruppe sich eine Beraterin oder ein Berater ausrichtet. Geschäftskunden etwa. Oder Heilberufe, wie z.B. Ärzte. Auch Berater für Zielgruppen, wie etwa Studenten oder Frauen sind zunehmend gefragt.

Frauen wollen finanziell immer unabhängiger werden. Auf diesem Weg fühlen sie sich manche in den Händen einer Finanzberaterin wohler. Ihre Erwartung: Dass sich eine Frau leichter in die Situation einer weiblichen Kunden hineindenken kann. Und sie dementsprechend durch den Dschungel der Bedarfsanalyse und Lösungsvorschläge lenkt.

Schließlich noch die Frage der Beraterrolle: Steht die Beraterin oder der Berater für Ganzheitlichkeit, für eine Rundum-Beziehung? Wie etwa Florian Walz aus der Geschäftsstelle St. Johannis: Er möchte seine Kunden so gut wie möglich kennenlernen, weil er ihnen nur dann den passenden Rat geben kann.

Oder ist der Berater als Spezialist tätig? Beispielsweise für die Geldanlage, wie Bankberater Jürgen Labude von der Sparkasse Nürnberg. Der von sich sagt: „Meine Welt sind Aktien und Wertpapiere“.

Es darf „menscheln“ bei der Eigendarstellung. Die Nürnberger Sparkassenberaterinnen und –berater geben auch Persönliches preis. Ihre Hobbies oder wie sie ihre Freizeit verbringen. Salopp gesagt, wie sie „ticken“. Und welche Tipps in der Region sie für ihre bestehenden und potentiellen Kunden parat haben.

Florian Walz gibt als begeisterter Biker einen Tipp für eine Radtour von Nürnberg zum Rothsee. Die Bankberaterin Jana Schmidt spaziert gerne über die Brücken der Pegnitz und genießt den Rundblick von der Burg.

Genug Gesprächsstoff also für die Kennenlern-Gespräche mit neuen Kunden. Die langjährigen Stammkunden wissen ja meist schon, wie ihre Beraterin oder ihr Berater tickt. Aber vielleicht verhilft das eine oder andere persönliche Detail ja doch zu einem eleganten Einstieg in das nächste Gespräch.

Sterne und andere Kundenfeedbacks checken. Als Beratersucher können Sie hier sofort die Probe aufs Exempel machen. Und checken, ob das Selbstportrait zu den Erfahrungen passt, die andere Kunden mit ihrem Kandidaten im täglichen Leben machen.

Dadurch sollte es Ihnen gelingen, das Risiko einer falschen Beraterauswahl zu reduzieren und möglichst gleich auf Anhieb den richtigen Finanzpartner zu finden.

Hilfreich sind hierfür neben den Sternebewertungen auch die Textkommentare zu den Beratern. Etwa, dass die Beraterin Rose Feustel aus der Sparkassen-Geschäftsstelle Lorenzer Platz von Studenten sehr geschätzt wird. Die Chemie scheint hier jedenfalls zu stimmen.

Berater in der engeren Auswahl kontaktieren und entscheiden, mit wem es passt. Wenn Kunden einzelne ins Auge gefasste Berater miteinander vergleichen, um zu einer immer engeren Auswahl zu kommen, verhalten sie sich oft nach dem Sprichwort: „Gleich und gleich gesellt sich gern“.

Tatsächlich suchen viele Menschen nach einem Berater, der ihnen selbst ähnlich ist. Ihre Hoffnung: Dass Sie sich dann besser verstehen und die Beziehung auf lange Sicht stabil ist.

Hat ein Suchender die in Frage kommenden Berater schließlich auf ein paar relevante Namen oder sogar nur mehr auf einen einzigen Kandidaten reduziert, bleibt noch eines zu tun:

Kontakt aufzunehmen mit jedem potentiellen Wunschberater und in einem persönlichen Gespräch vor Ort bzw. am Telefon zu klären, ob es wirklich passt.

 

Foto Dr. Herbert Walter

Dr. Herbert Walter ist Insider für Finanzdienstleistungen, Banken, Versicherungen und Vermögensverwaltung.

Heute: aktiver Gesellschafter bei WhoFinance, selbständiger Berater und Aufsichtsrat / Beirat bei verschiedenen Unternehmen

Früher: Vorstandschef bei der Dresdner Bank AG, der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG und der FMSA / SoFFin sowie Holdingvorstand der Allianz SE.