Ratgeber Aktien kaufen

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Aktien kaufen: So handeln Sie günstig

Wenn Sie Aktien kaufen oder verkaufen, werden Gebühren fällig. Allerdings unterscheiden sich die Kosten je nachdem, wo und wie Sie Aktien kaufen und verkaufen. Ein genauer Blick auf die Kosten lohnt sich. Denn je höher die Kosten für Kauf und Verkauf von Aktien, desto stärker wird Ihre Rendite gedrückt. weiterlesen

Die Gebühr, die eine Bank verlangt, wenn Sie Aktien kaufen und verkaufen, liegt bei klassischen Filialbanken meistens bei 1 Prozent des Ordervolumens. Das klingt zunächst wenig – ist es aber nicht unbedingt.

Ein Beispiel:

Sie möchten Aktien der Firma Daimler im Wert von 10.000 Euro erwerben, weil Sie von einem Anstieg des Aktienkurses des Stuttgarter Automobil-Bauers überzeugt sind oder einer Aktienempfehlung folgen möchten. Bei einem Ordervolumen in dieser Höhe zahlen Sie 100 Euro Gebühr (1 Prozent von 10.000 Euro).

Angenommen, der Aktienkurs von Daimler ist nach zwei Jahren um 10 Prozent gestiegen. Sie freuen sich über den Wertzuwachs, wollen die entstandenen Gewinne realisieren und deshalb die Aktie wieder verkaufen. Ihr Gewinn liegt damit bei 1.000 Euro: 10.000 Euro Ordervolumen beim Einstieg plus 10 Prozent Kursgewinne ergibt einen Gesamtwert von 11.000 Euro.

Gebühren können stark ins Gewicht fallen

Die Verkaufsgebühr liegt nun entsprechend des gestiegenen Aktienkurses der Daimler-Aktie bei 110 Euro. Denn die Bank kassiert 1 Prozent des Verkaufsvolumens von nun 11.000 Euro.

Unter dem Strich haben Sie für Kauf und Verkauf der Daimler-Aktien also 210 Euro Gebühren bezahlt. Diese Gebühren müssen Sie von Ihren 1000 Euro Gewinn abziehen.

Zusätzlich wird von den 1000 Euro Aktienkursgewinn die Abgeltungssteuer von 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer abgezogen. Da bleiben von 1000 Euro Aktienkursgewinn nach Abzug aller Steuern und Kosten nur noch etwas mehr als 500 Euro reale Rendite übrig (Sparerfreibetrag nicht berücksichtigt).

Das heißt: Wenn Sie Aktien häufig kaufen oder verkaufen, fallen die Ordergebühren ziemlich stark ins Gewicht.

Direktbanken bei Aktienorders häufig günstiger – aber nicht immer!

Anders sieht es aus, wenn Sie Aktien über viele Jahre halten: Dann relativieren sich häufig die Gebühren im Vergleich zu möglichen Gewinnen, weil Sie die Aussicht darauf haben, über einen längeren Zeitraum eine höhere Rendite einzufahren.

Für Anleger, die selbst über ihre Aktieninvestments entscheiden, kann es sich deshalb lohnen, die Aktien über eine Direktbank zu kaufen und zu verkaufen. Sie verlangen häufig deutlich niedrigere Ordergebühren als traditionelle Filialbanken. Bei dem Kauf von Wertpapieren oder Investmentprodukten über Direktbanken profitieren Sie allerdings von keinerlei Beratungsleistung und Aktientipps oder Aktienempfehlungen durch Profis einer Bank.

Und auch bei den Gebühren, die von Direktbanken beim Kauf und Verkauf von Aktien erhoben werden, sollten Sie ganz genau hinschauen: Viele Direktbanken verlangen eine Pauschale von rund 9,90 Euro. Das ist im Falle eines Anlagebetrags von 10.000 Euro sehr günstig. Denn dann liegt die Ordergebühr bei weniger als 0,1 Prozent.

Wenn Sie aber Aktien im Volumen von nur 500 Euro ordern, machen 9,90 Euro Ordergebühr prozentual rund 2 Prozent aus. Sie zahlen dann also deutlich mehr Gebühren für einen Aktienkauf oder Aktienverkauf als bei einer klassischen Filialbank. Sie sollten sich also gut überlegen, welches Angebot für Ihre speziellen Bedürfnisse am attraktivsten ist.

WhoFinance-Aktientipp

Die Wahl des Aktiendepot-Angebots hängt stark davon ab, welcher Anlegertyp Sie sind. Legen Sie daher für sich fest, wie hoch Ihre Aktienumsätze voraussichtlich sein werden, wie oft Sie Aktien kaufen bzw. verkaufen wollen und welche Services Sie von Ihrer Bank beim Depot erwarten.


Wie finde ich die richtigen Aktien?

Anlageberater, Finanzexperten und Verbraucherschützer sind sich einig: Ohne zumindest einige Aktien im Portfolio ist es schwierig, über einen längeren Zeitraum solide Renditen zu erwirtschaften. Bleibt für Privatanleger die Frage: Wie finde ich die richtigen Aktien? Machen Sie den WhoFinance-Aktiencheck: Wir erklären anhand von sieben Regeln das 1x1 der Aktienanlage. weiterlesen

Regel 1: Kaufen Sie nur, was Sie verstehen

Diese Regel stammt von Star-Investor Warren Buffett, der mit seiner Gesellschaft Berkshire Hathaway (hält u.a. Anteile an Coca-Cola, American Express) in den vergangenen Jahrzehnten mit Aktien Milliarden verdient hat. Sie gilt aber für jedes Finanzprodukt.

Im Falle von Aktien heißt das konkret: Sie sollten die Produkte der jeweiligen Gesellschaft verstehen – egal wie günstig die Aktienkurse zu stehen scheinen oder wie viele Aktienempfehlungen es zu einem Wertpapier gibt. Anderenfalls können Sie nicht einschätzen, wie die Geschäftsaussichten des Unternehmens sind.

Regel 2: Nicht nur auf Aktienkurse achten, auch auf Dividenden!

Mit Aktien können Sie auch eine gute Rendite erzielen, wenn sich der Aktienkurs nicht bewegt oder sogar fällt – und zwar über die Dividende, eine jährliche Gewinnausschüttung. Sie wird pro Aktie bezahlt.

Wenn Sie solide, regelmäßige Gewinne mit Aktien machen wollen, werfen Sie also einen Blick auf die Dividendenrendite. Die Dividendenrendite errechnet sich aus:

Dividende : Aktienkurs x 100%

Je höher die Dividendenrendite ist, desto rentabler ist das Wertpapier. Allerdings: Eine hohe Dividendenrendite ist nicht immer ein Zeichen von Qualität, denn sie kann auch das Ergebnis eines niedrigen Aktienkurses sein.

Regel 3: Schauen Sie auf den „inneren Wert“ eines Unternehmens

Eine wichtige Kennzahl für die Bewertung eines Unternehmens ist das „Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV).

Zur Ermittlung des KBV werden die Vermögenswerte der Firma ins Verhältnis zum aktuellen Firmenwert (Börsenbewertung) gesetzt. Liegt das KBV sehr niedrig, ist das ein Hinweis darauf, dass das Unternehmen und damit der Aktienkurs niedrig ist. Bei einem Vergleich der KBVs verschiedener Unternehmen kann ein Finanzberater oder Anlageberater helfen.

Regel 4: Wie viel Cash liegt in der Kasse?

Der Börsen-Crash von 2008 hat gezeigt: Im Krisenfall gilt die Devise „Cash is King“. Deshalb ist es wichtig zu wissen: Über wie viel Liquidität verfügt ein Unternehmen? Hat es ausreichende Reserven, sich auch in schwerer Not über Wasser zu halten?

Aufschluss darüber gibt die „Cash-Ratio“ oder „Barliquidität“. Sie zeigt das Verhältnis von vorhandenem Bargeld zu den Verbindlichkeiten eines Unternehmens.

Aber auch in normalen Zeiten sehen Sie an der Kennziffer, ob das Unternehmen zum Beispiel genug Geld für nötige Investitionen oder Übernahmen in der Kasse hat. Es gilt die Devise: Je höher die Cash-Ratio, desto besser!

Regel 5: Wie viel Cash fließt in die Kasse?

Am sogenannten „Cash-Flow“ erkennen Sie, wie viel Erträge ein Unternehmen erzielt. Das heißt: Wie hoch die regelmäßigen Einnahmen sind. Die Differenz aus Mittelzufluss und Mittelabfluss ergibt den Cash-Flow.

Auch diese wichtige Kennziffer können Sie ins Verhältnis zum Aktienkurs setzen. Man spricht dann vom sogenannten Kurs-Cash-Flow-Verhältnis (KCV). Es gibt Aufschluss darüber, ob der Aktienkurs im Verhältnis zur Ertragskraft des Unternehmens niedrig ist – und umgekehrt.

Regel 6: Verfolgen Sie Nachrichten und Analysen

Bevor Sie eine Aktie kaufen, sollten sie sich über das jeweilige Unternehmen im Internet sowie in Zeitungen und Zeitschriften intensiv informieren. Lesen Sie regelmäßig Aktienempfehlungen und Aktientipps. Alle Aktiengesellschaften veröffentlichen darüber hinaus Quartals- und Jahresberichte mit aktuellen Zahlen über die Geschäftsentwicklung. Auch ein spezialisierter Finanzberater kann helfen und Einschätzungen über die Solidität von Unternehmen geben und Einschätzungen zu Aktienkursen abgeben.

Nach dem Kauf einer Aktie gilt: Bleiben Sie dran! Verfolgen Sie regelmäßig Börsennachrichten und lesen Sie Analysen über Ihre Aktien bzw. das Unternehmen, dessen Mit-Eigentümer Sie geworden sind.

Nur wer gut informiert ist, kann die Geschäftsaussichten des Unternehmens und damit das zukünftige Aktienkurs- und Dividendenpotenzial einschätzen.

Regel 7: Achten Sie auf das Management

Über die Strategie eines Unternehmens entscheiden Menschen – und die können richtig oder falsch liegen. Deshalb ist die Frage, wer an der Spitze einer Firma steht, auch für die Entwicklung des Aktienkurses so wichtig.

Bilden Sie sich über die täglichen Nachrichten und Analysen hinaus eine eigene Meinung vom Management einer Firma. Schließlich sind Sie als Aktionär Miteigentümer des Unternehmens. Der Vorstand arbeitet damit auch in Ihrem Auftrag.

Unabhängig von diesen Regeln gilt: Wer Aktien von nur ein oder zwei Unternehmen kauft, fährt ein hohes Risiko. Aktieninvestments sollten immer „breit gestreut“ sein. Nur so hat man die Chance, mögliche Verluste mit Gewinnen auszugleichen.

Im Portfolio eines Anlegers sollten deshalb auch immer Aktien verschiedener Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen liegen. Wer sich eine entsprechende Auswahl nicht zutraut, ist mit Aktienfonds oder ETFs besser beraten.

Disclaimer

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