Ratgeber Aktien

Aktien
  • Anteilseigner werden
  • Kursgewinne nutzen
  • Von Dividenden profitieren

Aktien als Geldanlage

Aktien sind Wertpapiere, mit denen Sie Anteile an Unternehmen kaufen können. Einzige Voraussetzung ist, dass das Unternehmen die Rechtsform einer Aktiengesellschaft (AG) hat und seine Anteilsscheine an einer Börse gehandelt werden. Wenn Sie Aktien kaufen, partizipieren Sie über die Aktienkurse an der Entwicklung „Ihres“ Unternehmens. Das Unternehmen wiederum beschafft sich bei Ihnen, dem Anteilskäufer, Eigenkapital – also Geld, das es investieren kann. weiterlesen

Übersicht Aktien

Wenn Sie Aktien kaufen, können Sie die Unternehmenspolitik mit beeinflussen, in-dem Sie auf Hauptversammlungen Ihre Stimm- und Rederechte in Anspruch nehmen. Manche Aktien, vor allem die großer, globaler Konzerne, können an mehreren Börsen gleichzeitig gelistet sein, etwa in Frankfurt und in New York.

Aktien werden weltweit an Börsen zu den jeweiligen Öffnungszeiten gehandelt. Der Preis einer Aktie bestimmt sich durch deren Angebot und Nachfrage. Aktiengeschäfte können Sie direkt über eine Börse, über eine Bank oder über einen Online-Broker abwickeln.

Aktiencheck: Chancen & Nutzen von Aktien

Rendite

Sie profitieren von einem möglichen Anstieg der Aktienkurse und damit Wertzuwachs von Aktien – allerdings natürlich erst, wenn sie diese zu höheren Aktienkursen wieder verkaufen.

Zusätzlich zu den Aktienkursgewinnen können Sie von den Gewinnen des Unternehmens profitieren. Die Ausschüttung von Gewinnanteilen an Aktionäre nennt man Dividenden. Sie werden in der Regel einmal jährlich ausbezahlt, und zwar immer pro Aktie.

Der Vorteil: Selbst wenn die Aktienkurse nicht steigen sollten, haben Sie die Chance, durch die Dividende eine positive Rendite zu erzielen.

Eignung für Vermögensaufbau

Aktien eignen sich sehr gut für den langfristigen Vermögensaufbau oder die Altersvorsorge – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.

Sie sollten Ihre Aktieninvestments breit streuen. Das heißt: Kaufen Sie nicht nur eine oder wenige Aktien, sondern legen Sie sich mehrere Aktien von unterschiedlichen Unternehmen aus verschiedenen Branchen und Ländern in Ihr Aktiendepot.

Konzentrieren Sie sich beim Vermögensaufbau vor allem auf finanzstarke, große Unternehmen. Aktien kleinerer Gesellschaften können eine sinnvolle Ergänzung in einem Portfolio sein.

Ein langfristig angelegtes Portfolio zum Vermögensaufbau sollte immer auf mehreren Säulen stehen. Das bedeutet: Setzen Sie niemals Ihr gesamtes Geld auf Aktien!

Mit zunehmendem Alter sollten Sie den Anteil von Aktien in Ihrem Depot verringern. Eine beliebte Faustregel ist: Sinnvoller Aktienanteil im Depot = 100 minus Ihr Alter.

Der Grund: Jüngere Anleger haben mehr Zeit, einen möglichen Rückgang von Aktienkursen an der Börse auszusitzen und die nächste Aufwärtsbewegung der Aktienkurse wieder „mitzunehmen“.

Aktiencheck: Transparenz von Aktien

Aktien gehören zu den transparentesten Geldanlagen. Ihr aktueller Preis wird meist in ganz kurzen Abständen von Millisekunden errechnet.

Aktiengesellschaften unterliegen an den meisten Börsenplätzen der Welt strengen Transparenz- und Auskunftspflichten. Das ist ideal für den Aktiencheck: Denn Sie können sich dadurch als Anleger regelmäßig über die finanzielle Lage eines Unternehmens informieren.

Aktiencheck: Risiken von Aktien

Verlustrisiko

Aktienkurse können je nach Geschäftsentwicklung bzw. Geschäftsaussichten steigen und fallen. Im Falle eines Börsencrashs können auch die Aktienkurse grundsolider Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Im Extremfall, wenn das Unternehmen in Insolvenz geht, kann der Wert einer Aktie auf 0 Euro fallen. Für den Anleger bedeutet ein solcher Rückgang des Aktienkurses einen Totalverlust. Das gesamte investierte Geld ist verloren.

Im Fall schlechter Geschäftsergebnisse oder -aussichten kann eine Aktiengesellschaft die Dividende (Gewinnausschüttung) einer Aktie kürzen oder streichen.

Beachten Sie auch, dass Sie als Aktionär im Falle einer Insolvenz erst nach den Gläubigern Anspruch auf Teile des Restvermögens (Liquidationserlös) haben.

Liquiditätsrisiko

Aktien können an der Börse jederzeit gekauft oder verkauft werden. Die Aktienkurse werden ständig und an den ganz besonders liquiden Märkten im Abstand von Millisekunden aktualisiert.

Sonstige Risiken

Wenn Sie Aktien in fremder Währung kaufen, haben Sie ein Wechselkursrisiko, das Ihre Rendite negativ, aber auch positiv beeinflussen kann.

Aktiencheck: Kosten von Aktien

Wenn Sie Aktien über eine Bank kaufen, werden Ordergebühren fällig. Filialbanken berechnen meist rund 1 Prozent des Ordervolumens. Häufig wird auch eine Mindestgebühr (z.B. 20 Euro) verlangt.

Zusätzlich müssen Sie geringe Spesen für die Durchführung des Kaufs oder Verkaufs von Aktien bezahlen – entweder an einen Börsenmakler oder an das jeweilige Computerhandelssystem.

Einige Banken verlangen zusätzlich Gebühren für ein Aktiendepot. Sie kassieren damit einen bestimmten Prozentsatz vom gesamten Wert Ihres Depots.

Viele Direktbanken verlangen als Ordergebühr beim Aktienkauf nur eine Pauschale. Bei Aufträgen unter 5000 Euro liegt sie bei 5 bis 12 Euro, bei bis zu 10.000 Euro werden 20 bis 30 Euro fällig, über 10.000 Euro bis zu 50 Euro. Viele bieten die Verwaltung eines Aktiendepots auch kostenlos an oder zu einem festen Satz von beispielsweise 10 Euro pro Jahr.


Aktiencheck: Wie Sie hohe Verluste vermeiden

Immer wieder betonen Banken, Vermögensberater und Finanzberater: Wer als Privatanleger keine Aktien kaufen will und Aktienempfehlungen bei seinen Geldanlagen und bei der Altersvorsorge gänzlich links liegen lässt, vergibt Chancen auf langfristig attraktive Renditen. Das direkte Investment von Geld in Aktien ist allerdings nicht ungefährlich. WhoFinance erklärt, warum und wie Sie zu hohe Risiken mit Aktien vermeiden können.
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Für viele Deutsche ist der Kauf von Aktien ein rotes Tuch. Gerade einmal 10 Prozent der Bundesbürger haben Geld in Aktien investiert – entweder direkt oder indirekt, zum Beispiel über Investmentfonds.

Nicht wenige Bundesbürger halten sich von Aktien grundsätzlich fern, andere haben sich bei den letzten großen Börsen-Crashs im Jahr 2000 (Einbruch des Neuen Marktes) und im Jahr 2008 (Pleite von Lehman Brothers) die Finger verbrannt, weil sie auf Aktientipps und Aktienempfehlungen gehört haben, die sich später als verlustreich herausgestellt haben.

Ein Blick auf die langfristige Performance des Dax und die Entwicklung der Aktienkurse zeigt allerdings: Die Abneigung der Deutschen gegenüber Aktien ist ein Fehler. Wer beispielsweise 1994 in den wichtigsten deutschen Aktienindex investiert hat, hat bis heute eine durchschnittliche Rendite von 8 Prozent erzielt – pro Jahr. Und das trotz mehrerer scharfer Einbrüche der Aktienkurse an den Börsen.

Also schnell ein paar Aktien von größeren Unternehmen kaufen, Aktienempfehlungen anschauen – und es kann nichts mehr schief gehen? Stopp! So einfach ist es auch nicht! Denn blinde Investments in einige mehr oder weniger zufällig ausgewählte Aktien können nach hinten losgehen – und zu empfindlichen Verlusten für Sie führen. Wichtig ist deshalb immer ein intensiver Aktiencheck.

Aktiencheck: „Stockpicking“ gefährlich für Privatanleger

Grundsätzlich spricht nichts dagegen Aktien zu kaufen, nachdem man sich mit der Entwicklung eines Unternehmens beschäftigt hat. Es gibt nicht wenige „Selbstentscheider“, die einfach Spaß daran haben, sich mit Aktientipps zu beschäftigen und dann über Aktien direkte Unternehmensbeteiligungen zu halten.

Dennoch sollte einem Privatanleger eine Sache klar sein: Sogenanntes „Stockpicking“, also das „Herausziehen“ einzelner Aktien zu einem angeblich attraktiven Aktienkurs, ist extrem schwierig.

Die US-Vermögensverwaltungsfirma Longboard Asset Management hat in der Studie „The Capitalism Distribution“ die Entwicklung von 3000 amerikanischen Aktien zwischen 1983 und 2007 untersucht. Das Ergebnis stimmt nachdenklich:

  • 39 Prozent der Aktien waren unter dem Strich ein Verlustgeschäft
  • 19 Prozent der Aktien haben mindestens 75 Prozent ihres Wertes verloren
  • 64 Prozent der Aktien haben schlechter abgeschnitten als der Index, in dem sie gelistet waren
  • Und: Nur 25 Prozent der Aktien waren für die gesamten (!) Marktgewinne verantwortlich

Das Resümee der Studie: Wenn Sie eine einzelne Aktie herauspicken oder blind auf einzelne Aktienempfehlungen vertrauen, liegt Ihr Risiko bei 64 Prozent, dass Sie schlechter abschneiden als der Markt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Verluste mit Aktien einfahren, liegt also bei fast 40 Prozent.

Aktiencheck: Vorsicht bei angeblichen „Börsen-Gurus“!

Lassen Sie sich auch nicht durch Medienberichte über vermeintliche Börsen-Gurus blenden, die vorgeben, genau zu wissen, wohin sich die Märkte bewegen werden und scheinbar überzeugende Aktientipps geben.

Die simple Wahrheit ist: Niemand weiß, wohin sich die Aktienkurse entwickeln. Es wird trotzdem immer einige Anleger geben, die mit einzelnen Aktien hohe Gewinne machen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet Sie es sind, ist extrem gering. Und: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Stockpicking-Gewinner von heute die Verlierer von morgen sind, also nach einer Glückssträhne plötzlich hohe Verluste mit Aktien einfahren, ist sehr hoch.

Fazit: Wenn Sie Freude daran haben, einzelne Aktien zu kaufen, spricht nichts dagegen. Aber machen Sie immer einen Aktiencheck. Das heißt: Beschäftigen Sie sich intensiv mit den jeweiligen Unternehmen. Fragen Sie einen erfahrenen Finanzberater oder Anlageberater Ihrer Wahl, welche Aktien-Strategie er Ihnen vor dem Hintergrund Ihres Alters und Ihrer Anlageziele empfiehlt. Und fragen Sie ihn konkret nach den besten Aktien für Ihre Anlageziele.

Aktiencheck: Aktiendepot breit streuen

Versuchen Sie außerdem, Ihr Aktiendepot zu diversifizieren. Das heißt: Investieren Sie in Unternehmen vieler verschiedener Branchen und aus mehreren Ländern. Seien Sie sich im Klaren darüber, dass Sie tendenziell ein höheres Risiko fahren, wenn Sie einzelne Aktien kaufen als wenn Sie Ihr Geld in breit aufgestellte Investmentfonds oder Indexfonds anlegen – außer Sie haben genug Kapital, um Dutzende verschiedene Papiere selbst zu erwerben.

Legen Sie Ihr Geld nicht ausschließlich in Aktien kleiner oder auch junger Unternehmen an. In jedem ausgewogenen Aktiendepot eines durchschnittlichen Privatanlegers sollten vor allem Aktien großer, breit aufgestellter Konzerne („Blue Chips“) liegen, die finanziell in der Lage sind, auch wirtschaftlich schwere Zeiten durchzustehen, ohne in existenzielle Schwierigkeiten zu geraten.

Disclaimer

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