Gehen Sie juristisch gegen eine andere Person oder gegen eine Institution vor oder werden Sie selbst verklagt, kann es sehr schnell kostspielig werden. Wenn Sie rechtsschutzversichert sind, übernimmt der Versicherer die gesetzlichen Anwalts- und Gerichtsgebühren sowie die Bezahlung von Sachverständigen und Zeugen.

Eine Rechtsschutzversicherung bietet Ihnen juristischen Schutz in fast allen Lebensbereichen, ob im privaten Bereich, im Verkehr oder im Berufsleben, etwa im Falle einer Kündigung.

Der Umfang der Leistungen wird im Versicherungsvertrag festgelegt. Dazu gehört, in welchen Fällen und bis zu welcher Höhe die Versicherung Rechtskosten übernimmt.

Wichtig bei einer Rechtsschutzversicherung ist der Unterschied zwischen Angestellten und Selbstständigen bzw. Freiberuflern.

Rechtsschutzversicherungen für Angestellte

Angestellte können einen „Single Tarif“ abschließen oder einen Schutz für ihre ganze Familie. Dazu gehören der Ehepartner und auch Lebenspartner in eheähnlicher Gemeinschaft sowie die Kinder. Sie sind in der Regel bis zum Abschluss ihrer Ausbildung versichert, maximal bis zum Ende des Erststudiums bzw. der ersten Berufsausbildung.

Rechtsschutzversicherungen für Selbstständige bzw. Freiberufler

Selbstständige können zwar eine gesonderte Police nur für ihren privaten Rechtschutz abschließen. Sinnvoller kann dagegen ein Firmenrechtsschutz sein. Denn er deckt für den Freiberufler, Selbstständigen oder Geschäftsführer einer Firma sowohl berufliche wie private Rechtsrisiken ab und schließt den Rechtsschutz für die Familie mit ein.

Rechtsschutzversicherung vergleichen

Achtung: Die Angebote der verschiedenen Rechtsschutzversicherungen unterscheiden sich zum Teil erheblich, sowohl was die Leistungen als auch was den Preis angeht. Überprüfen Sie deshalb genau, welchen Schutz Sie wirklich benötigen. Ein kompetenter Finanzberater, Versicherungsvermittler oder Makler kann bei der Auswahl helfen!

Manche Rechtsschutzversicherungen zahlen Mediatoren

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an weiteren möglichen Rechtsfällen, für die Rechtsschutzversicherungen finanziellen Schutz anbieten. Fragen Sie dazu einen Experten.

Manche Versicherer übernehmen die Kosten für eine sogenannte „Mediation“. Hierbei hilft ein Vermittler („Mediator“) als neutrale Person, einen Streit ohne Gerichtsverfahren und damit kostengünstig und Nerven sparend zu beenden.

Fast immer gilt der Versicherungsschutz europaweit, manchmal auch in den Anliegerstaaten des Mittelmeeres, die nicht zu Europa gehören, wie z.B. Algerien und Marokko.

Die meisten Rechtsschutzversicherer haben in ihren Verträgen eine sogenannte „Wartezeit“ von drei Monaten eingebaut. Das heißt: Erst nach Ablauf dieser Frist beginnt der Versicherungsschutz und der Versicherer kommt für mögliche Rechtskosten auf. Schließen Sie also eine Rechtsschutzversicherung erst während einer rechtlichen Auseinandersetzung oder kurz davor ab, ist es zu spät.

Unterschied bei Leistungen von Rechtsschutzversicherungen

Prüfen Sie vorab genau, was die Rechtsschutzversicherung im Fall der Fälle genau abdeckt. Manche Unternehmen bieten Pakete an, die eine ganze Palette an möglichen Rechtsstreitigkeiten absichern. Andere Verträge garantieren einen Versicherungsschutz nur in begrenzten Fällen. Kosten bei Familienstreitigkeiten (etwa, wenn es ums Erbe geht) werden meist gar nicht oder nur begrenzt übernommen.

Achtung: Einige Versicherungen bezahlen lediglich die Beratung im Vorfeld einer gerichtlichen Auseinandersetzung, aber nicht die Rechtsanwaltskosten, die anfallen, sollte es tatsächlich dazu kommen.

Auch die Rechtsschutzversicherung kann den Vertrag kündigen

Sie können einen Versicherungsvertrag bis spätestens drei Monate vor Ablauf des Versicherungsvertrages kündigen. Anderenfalls verlängert er sich in der Regel um ein Jahr. Einen Fünf- und einen Zehnjahresvertrag können Sie frühestens zum Ablauf des dritten Jahres kündigen.

Im Falle einer Beitragserhöhung haben Sie das Recht, einen Vertrag außerordentlich zu kündigen.

Wenn Sie Ihre Rechtsschutzversicherung mehr als zweimal im Jahr nutzen, kann der Versicherer den Vertrag mit Ihnen kündigen. Sie haben dann möglicherweise Probleme, einen neuen Versicherer zu finden. Denn die Anbieter fragen ab, wer den bisherigen Vertrag gekündigt hat. In einem solchen Fall ist es sinnvoll, dass Sie der Rechtsschutzversicherung zuvorkommen und Ihren Vertrag selbst zu kündigen.

Die Höhe der Beiträge richtet sich nach dem Umfang der vereinbarten Leistungen. Als sinnvoll gelten Kombinationen aus Privat-, Berufs-, Verkehrs- und Mietrechtsschutz.

Verkehrsrechts- und Mietrechtsschutz sind meistens für weniger als 100 Euro im Jahr zu haben. Die teuersten Versicherungspakete mit sehr umfangreichen Leistungen und hohen Deckungssummen liegen zwischen 350 und 400 Euro jährlich.

Selbstbeteiligung drückt Beitrag zur Rechtsschutzversicherung

Sie können den Beitrag drücken, wenn Sie eine Selbstbeteiligung von beispielsweise 150 oder 250 Euro pro Rechtsschutzfall vereinbaren. Wenn Sie dagegen über ein Komplettpaket nachdenken, überlegen Sie genau, ob Sie es wirklich benötigen. Denn möglicherweise haben Sie manche Bereiche bereits anderweitig abgedeckt, beispielsweise über eine Gewerkschaft, eine Mitgliedschaft im Mieterverein oder über eine Mitgliedschaft in einem Automobilclub.

Sinnvoll ist es, mit Hilfe eines Vergleichsrechners im Internet attraktive Tarife zu ermitteln. Dort finden Sie häufig auch die jeweiligen Versicherungsbedingungen.

Fragen Sie vor Abschluss, ob die Versicherung Ihnen eine kostenfreie Hotline anbietet, bei der Ihnen zu allen Rechtsschutzfällen kompetent weitergeholfen wird. Eine solche Hotline ist viel wert, wenn Sie schnell und unbürokratisch Rechtshilfe benötigen.